"Rabenstern...", die kleine gesprenkelte Kätzin tippte ihren Anführer mit einer ehrfürchtigen Fassung an. Ihre Augen waren schockgeweitet, die Pfoten mit blut beschmiert. Der große, schwarze Kater wandte seinen Kopf zu ihr herum. "Ja?", seine Stimme zitterte, sein ganzer Körper so dürr wie ein vertrocknetes Blatt eines toten Baumes. Von seinem stumpfen und ruppigen Fell ganz zu schweigen. Sie sahen alle so aus. Alle Krieger des WindClans hatten Hunger leiden müssen, in letzterer Zeit. Niemand war mehr so gut gefüttert, wie damals. Sie hatten einige Krieger verloren, an die ein dutzend Jungen waren verstorben und die Königinnen konnten nicht einmal sich selbst ernähren.
Was hatten sie dem SternenClan getan, dass er so über sie wachte? Dass er sie so zurichtete?
Sprenkelfeder senkte den Kopf. Die junge Heilerin hatte schon zu viele Katzen sterben sehen. Sie war abgemagert, kämpfte seit Langem schon mit grünen Husten, versuchte aber jede Katze vor dem Jenseits zu retten.
"Himmelsschweif..." Sie schluckte. Mehr brauchte sie nicht sagen, dass ihr Anführer verstand. Sie war tot. Die wunderschöne, immer so anmutende Kriegerin, deren Bauch voll mit neuem Leben gewesen war, war gestorben. Der kleinen Kätzin liefen die Tränen ihre Wangen hinunter, als sie sich an ihrem Anführer abstützte. Sie war so schwach...
"Wir müssen gehen." Dieses Urteil hatte er nun beschlossen. Wie hätte sie ihn davon abhalten können? Er hatte doch Recht.
Mit schwachem Aufstand, löste er sich von der Gesprenkelten und begab sich taumelnd zu seinem Hochfels, der sich im Lagerinneren befand. Hinauf sprang er nicht. Er konnte es sich nicht leisten, zu fallen und sich alle Knochen zu brechen.
"Übrige Katzen des WindClans", begann er und musste immer wieder blinzeln, um seine Augen nicht zu schließen, um einzuschlafen. "Sprenkelfeder hat mir soeben den weiteren Tod einer Katze mitgeteilt, Himmelsschweif." Selbst das Raunen so weniger Katzen übertönte seine Stimme, sodass er stoppen musste. Rabenstern schnippte mit dem Schweif um Ruhe einkehren zu lassen und leise weiterzusprechen. "Ich habe beschlossen, dieses Gebiet zu verlassen." Das Raunen wurde lauter. Ein weißer, alter Kater erhob sich und brachte mit einem Knurren lauter Weise, all seine Umgebenden zum Schweigen. "Schweigt!", fauchte er laut und setzte einen fletschenden Gesichtsausdruck auf. "Rabenstern hat Recht. Wir müssen gehen. Seht euch doch nur an. Ihr seid so verlauste alte Katzen, wir können hier nicht mehr leben!" Dann setzte er sich. Rabenstern nickte.
"Lasst uns aufbrechen."
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Alle WindClankatzen, die NICHT gehen wollen, melden sich bitte bei mir. @Rabenstern: es musste leider sein. Tut mir leid...